Wenn wir in Bayern vom Kini sprechen, dann kann nur einer gemeint sein:
Seine Majestät König Ludwig II 1845 – 1886
Ludwig II war ein Schöngeist – er baute sich Traumschlösser und liebte die Musik.
Aber nicht irgendeine: Richard Wagner war musikalisch gesehen die Liebe seines Lebens.
Er verehrte den Künstler ohnegleichen. Die ungewöhnliche Freundschaft der beiden kann man auch in den zahlreichen Briefen – es sollen an die 600 gewesen sein – erkennen.
So schrieb Ludwig an Wagner:
„Meine Liebe zu Ihnen und Ihrer Kunst wächst mehr und mehr. Oh schreiben Sie mir; ich sehne mich danach. Ihr getreuer Ludwig“
Der König konnte dem Künstler keinen Wunsch abschlagen und versuchte ihn nach Kräften zu fördern. Dies war allerdings der Regierung ein Dorn im Auge.
Damit Wagner beste Bedingungen für sein kreatives Schaffen haben sollte, stellte ihm König Ludwig die 1299m hoch gelegene Hochkopfhütte am Walchensee zur Verfügung.
Diese wurde um 1850 von König Max II als Jagdhütte erbaut.
Richard Wagner schrieb damals an seinem „Parzival“ und die Abgeschiedenheit der Hütte kam ihm gerade recht. Doch ohne Klavier kann man nicht komponieren. So wurde kurzerhand ein Klavier mit Hilfe von Gurten über einen eigens dafür angelegten Weg vom Walchensee bis zur Hochkopfhütte transportiert. Dieser Weg ist heute leider zum Teil zerstört.
Wagner verbrachte 10 Tage auf der Hütte. Inwieweit dieser Aufenthalt den „Parzival“ nachhaltig beeinflusst hat ist nicht bekannt.
König Ludwig selbst hat zwei Mal in den Jahren 1866 und 1878 seinen Geburtstag auf der Hochkopfhütte verbracht. Meistens feierte er diesen aber auf dem Schachen in 1800 m Höhe.
Alljährlich wird ihm zu Ehren dort am 25. August eine Messe gelesen.
Die Hochkopfhütte ist heute denkmalgeschützt und untersteht der Verwaltung des DAV Vierseenland.
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König Ludwig II und Richard Wagner
waren hier in dieser Berghütte am Walchensee.“]
Verehrte Frau Gans
Richard Wagner „schrieb“ damals nicht an seinem, damals auch noch von ihm so bezeichneten „Parzival“, sondern machte sich vermutlich nur Gedanken über das Werk, zu dem ihn Ludwig II. ermuntert hatte. Dem König schenkte er 10 Tage nach seinem Aufenthalt auf dem Hochkopf eine Abschrift eines ersten Prosaentwurfs des Parzifal. Wagner arbeitete in der Jagdhütte des Königs allerdings am Siegfried, wobei nicht ganz klar ist, ob an dem 1. oder an dem 2. Akt.
Soweit meine Erkenntnisse. Haben Sie bessere Quellen?
Beste Grüße
Wolfgang Kupfahl