Mariä Lichtmess am 2. Februar
Der Tag ist eine Stunde länger als an Wintersonnwend
In Bayern sagt man:
Z’Weihnacht um an Mucknschritt,
z’Neujahr um an Hahnatritt,
Drei Kini um an Hirschnsprung,
Lichtmess um a ganze Stund!
An Lichtmess endet die Weihnachtszeit endgültig. Trotz Liturgiereform in den 60ger Jahren ist es in katholischen Familien üblich, die Krippe und den Christbaum bis zu diesem Tag stehen zu lassen.
Mariä Lichtmess errechnet sich vom 25. Dezember + 40 Tage. Das kommt daher, dass eine Frau früher 40 Tage nach der Geburt eines Knaben als unrein galt.
Das Fest entstand als Nebenfest von Christi Geburt und wurde im 5. Jahrhundert mit einer Lichterprozession angereichert. Das Licht als Symbol für Christus, der die Finsternis überwunden hat.
An diesem Tag wurde alle Kerzen für den täglichen Gebrauch geweiht. Kerzen waren wichtig für die Menschen und begleiteten sie überall.
Es war üblich, seiner Liebsten als Zeichen der Zuneigung einen geweihten Wachstock zu schenken. Kerzenwachs war teuer und bedeutete ein besonderes Geschenk. Auch die Bäuerin schenkte ihn der Dienstmagd oder der Firmpate seinem Firmling.
Bis heute gehen an diesem Tag die Menschen mit Kerzen Christus entgegen.
Die Bayern sind bekannt für viele Feiertage – bis 1912 war Mariä Lichtmess in Bayern gesetzlicher Feiertag.
Für die Bauern begann das neue Arbeitsjahr, zunächst mit dem Herrichten von Arbeitsgerät.
Darüber hinaus gilt Lichtmess auch als sogenannter Lostag. Er gibt den Bauern wichtige Wetterhinweise das kommende Jahr betreffend.
Für die Dienstboten endete das Arbeitsverhältnis. Die Mägde und Knechte wechselten die Arbeitsstelle und somit meistens auch die Liebschaften, da es den Dienstboten lange Zeit verboten war zu heiraten.
Sie erhielten ihren Lohn oder häufig auch neue Schuhe für ihre neue Arbeitsstelle oder den Weg dorthin. Ein altes Sprichwort sagt: „Neue Schuhe, neue Liebschaft.“
Ein jeder hatte sein Dienstbotenbücherl, wohinein das Zeugnis geschrieben wurde.
Das neue Arbeitsjahr begann bereits am Agathentag, den 05. Februar. Das war sozusagen der Jahresurlaub für das Gesinde. Die Tage zwischen Mariä Lichtmess und Agathentag bezeichnete man als „Schlenkeltage“, d.h. man vertrieb sich die Zeit im Müßiggang oder im Wirtshaus, was zugleich eine Art Börse für neue Arbeitgeber war.
Blieb jemand beim gleichen Bauern, so wurde das neue/alte Arbeitsverhältnis per Handschlag besiegelt.
Auch heute gilt in Bayern ein Handschlag unter Ehrenleuten noch als bindend.