Die Oberbayerische Küche, Fastenzeit und der Biber

Die bayerische Küche verspricht Gemütlichkeit, Wirtshauskultur und einen gut gefüllten Teller. Und wenn’s gut läuft eine fesche Bedienung im Dirndl dazu.
Aber oberbayerische Küche passt nicht immer und überall. Fast man das Gefühl, man muss von Bergen umgeben sein, damit’s richtig schmeckt.

In Klischee Vorstellungen steht die Oma mit Kittelschürze in der Küche, rollt die Knödel, zieht den Strudl Teig aus und hat ein wachsames Auge auf den Braten, der im Ofen schmort.
Dieses Bild ist zu schön um wahr zu sein.
Realistisch betrachtet sind es Personen aller Altersgruppen und Geschlechts, die Köstlichkeiten aus der Küche zaubern. Es ist eine hohe Kunst altbekannte bayerische Gerichte zuzubereiten.
Der Zeitgeist hat es mit sich gebracht, die guten Dinge zu lassen und sie dennoch mit modernem Pfiff zu verändern. Ein gutes, bayerisches Wirtshaus braucht sich vor der Pizzeria und dem Döner Laden und die Ecke nicht verstecken. Die bayerische Küche in ihrer modernisierten Form ist populärer denn je und hat es zudem  geschafft nach den Sternen zu greifen.

Einige Wirtshäuser haben sich neben traditionellen Gerichten bewusst der vegetarischen und veganen Küche verschrieben, da immer mehr Menschen Geschmack daran finden. Gesundheits und Umwelt Aspekte sind im diesem Zusammenhang ebenfalls ein Thema.
Früher waren es die einfachen, fleischlosen Gerichte, die den Alltag bestimmten. Hoba, Millisuppn, Erdäpfel und Schmalzbachenes waren an der Tagesordnung. Diese einfachen, bodenständigen Rezepte haben eine unglaubliche Renaissance erlebt. Auch Regionalität hat einen hohen Stellenwert und vermittelt dem Gast das Gefühl ganz im jetzt und hier angekommen zu sein.
 Glaube spielte ebenso eine große Rolle bei der Ernährung. Man hielt sich an kirchliche Vorgaben und Verbote, die mittlerweile fast in Vergessenheit geraten sind. Heute wird die Fastenzeit allenfalls für die längst überfällige Diät genutzt und hat viel ihrer eigentlichen Bedeutung eingebüßt.
In der Katholischen Kirche dauert die Fastenzeit 40 Tage. Von Aschermittwoch bis Ostern. Mit Ausnahme der Sonntage, denn Sonntage sind im Prinzip ein kleines Osterfest. Hintergrund ist die Eucharistiefeier. Diese Feier gründet auf Tod und Auferstehung Jesu.
Und was hat der Biber mit Kirche und Essen zu tun?
Gläubige Christen essen am Freitag kein Fleisch. Die Kirche umging dieses Verbot, indem es den Biber zum Fisch erklärte, da dessen Schwanz einer Fischflosse ähnlich sieht.
Damit war er am  fleischlosen Freitag im Speiseplan nicht verboten. Die Bejagung wegen Fleisch und Fell hat fast zur Ausrottung dieses Nagers geführt.
Heute sind Biber geschützte Tiere und die Bestände haben sich wieder erholt.

Wer ein handgeschriebenes Rezeptbuch von der Oma oder Mama in der Küche hat, besitzt eine kleine Rarität. Es ist wunderbar Notizen darin zu machen und eigene Rezepte hinzuzufügen. Das Internet und Kochbücher aller Kategorien liefern reichlich Ideen. Die kommenden Generationen werden auch Rezepte ihrer Väter und Opas hüten, da kochen nicht mehr Geschlechterspezifisch ist.
 Wussten Sie übrigens, dass das bayerische Kochbuch in Bayern  das meistverkaufte Buch nach der Bibel ist? Guten Appetit und Gottes Segen.

Gästeführungen

Claudia Gans, zertifizierter Gästeführer
für Garmisch-Partenkirchen
und Mittenwald
ausgebildeter Kirchenführer
VDBS Bergwanderführer
geprüfter Naturführer

Tel: +49 (0)8823-93058
mobil +49 171 213 3025

GaPa Logo
Bergwanderführer Logo
GaPa Logo