Warum fällt Ostern immer auf ein anderes Datum und nicht jedes Jahr auf den gleichen Sonntag? Der Grund liegt in den vier Evangelien, die den genauen Todestag Christi geringfügig anders angeben.  Das jüdische Passahfest wurde schließlich als Bezugspunkt angenommen. Im jüdischen Kalender fällt das Fest in den Monat des Frühlingsvollmondes. Deshalb wird das Osterfest auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling festgelegt. Ostern fällt somit in die Zeit zwischen dem 22. März und dem 25. April.

Das Hauptgeschehen um Ostern beginnt mit dem Gründonnerstag, im alten Sprachgebrauch auch „Pfinzda“ genannt. An diesem Tag fliegen die Glocken nach Rom, so sagt man, um dort geweiht zu werden. Alle Kirchturmglocken, Orgeln und Altarglöckchen schweigen bis Ostersonntag. Das Läuten wird von Osterratschen übernommen, Holzgebilden, die sich lärmend an Holzstecken um sich selbst drehen.

Am darauf folgenden Karfreitag werden keine Messen gehalten, lediglich Wortgottesdienste finden statt. Er ist von jeher der strengste und höchste Fastentag des Jahres. Das Wort „kara“ bezeichnet die Wehklage und kommt aus dem Althochdeutschen.  Mit dem Karsamstag oder Ostersamstag endet die vierzigtägige Fastenzeit und man beginnt den darauffolgenden Ostersonntag in der Dämmerung des Morgens mit dem Osterfeuer zur Feier der Osterliturgie. Als Symbol der Auferstehung wir die Osterkerze entzündet und viele nehmen dieses Feuer mit nach Hause um dort ihr am Karfreitag erloschenes Feuer wieder neu zu entzünden.

Doch was wäre Ostern ohne Eier? Eier wurden als flüssiges Fleisch angesehen und waren in der Fastenzeit strengstens verboten.  Da sich während der Fastenzeit  so einiges angesammelt hatte genoss man an Ostern eine Vielfalt an Eiergerichten.

Das Ei gilt als uraltes Fruchtbarkeitssymbol und hat sich als Sinnbild der christlichen Auferstehung einen Platz verschafft. Die Eierweihe kennt man seit dem 12. Jahrhundert. Geweihte  Eier wurden zu gebundenen Erntegaben gelegt und  in den Feldern vergraben um das Wachstum anzukurbeln. Der Hase ist ein weiteres Sinnbild für Fruchtbarkeit und Vermehrung und wird  seit dem 16.  Jahrhundert mit Ostern und dem Frühling in Verbindung gebracht .

Damit der Spaß an Ostern nicht zu kurz kommt wird ein alter Brauch von den Kindern hochgehalten.  Das Schussern oder Oarbecken (Eierstoßen). Derjenige, welcher die meisten unversehrten Oar  hat ist der Gewinner und darf die beschädigten Eier der anderen behalten.

Genaugenommen wird Ostern 50 Tage lang gefeiert. Von der Osternacht bis Pfingsten – die nicht endend wollende Freude der Auferstehung Jesu. Pfingsten – das drittwichtigsten Fest nach Weihnachten und Ostern ist das Fest des heiligen Geistes – aber das ist wieder eine andere Geschichte.